| Beschreibung: | Nach Jacques Derrida entspricht dem ‚Logozentrismus’ der abendländischen philosophischen Tradition ihr ‚Phonozentrismus’: Schrift wird traditionellerweise als bloße Repräsentation des Sprechens angesehen, als ‚Lautschrift’, deren Funktion die möglichst getreue Wiedergabe des gesprochenen Wortes ist. Da unmittelbare Präsenz der Wahrheit das Ziel ist, bevorzugen die in dieser Tradition stehenden Philosophen, so Derrida, die flüchtige gesprochene Sprache vor der konstanten Schrift. Derrida dagegen verfolgt in seinen Arbeiten eine Aufwertung der Schrift, was zugleich als Bruch mit der logo- bzw. phonozentrischen traditionellen Philosophie zu verstehen ist. In diesem Sinne kann 'Phonozentrismus' als Sammelbegriff zur Bezeichnung der Abhängigkeit der westlichen philosophischen Tradition von 'platonischen' Konzepten der ‚Präsenz’ sowie von binären und hierarchischen Oppositionen wie 'wahr-falsch' oder 'Subjekt-Objekt' verstanden werden. |
